Klimakonferenz geht in die heiße Phase

Dubai statt Davos

Seit eineinhalb Wochen diskutieren rund 70.000 Menschen auf der 28 UN-Weltklimakonferenz (COP) in Dubai, wie gegen die menschengemachte Erderhitzung vorgegangen werden soll. Bereits präsentiert wurde ein rund 35 Millionen Euro schwerer Fonds, der den von der Klimakrise besonders betroffenen Ländern des globalen Südens zukommen soll. Das am heißesten diskutierte Thema ist allerdings der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen: Die OPEC-Staaten (Organisation erdölexportierender Unternehmen; Anm.) wollen, dass ein weiteres Mal eine Emissionsreduktion festgeschrieben wird. Sämtliche europäische Spitzenpolitikerinnen und Politiker fordern allerdings einen generellen Ausstieg aus fossiler Energie – festgeschrieben in der morgigen Abschlusserklärung. Derzeit deutet vieles auf einen Kompromiss hin: Ein „Herunterfahren“ fossiler Energie bis 2030, ein gesamter Ausstieg bis zum Jahr 2050. Obwohl heute unklar ist, welche Formulierungen sich wie in der Schlusserklärung finden, ist eines klar: Noch nie haben sich so viele Unternehmen auf einer COP getroffen, wie heuer in Dubai. Von Anfang an stand der Präsident der Konferenz in der Kritik, das Event für Geschäftsanbahnungen in der fossilen Energiewirtschaft zu nutzen. Aber auch zahlreiche Unternehmen, die an der Dekarbonisierung der Wirtschaft arbeiten und sich sonst eher am Weltwirtschaftsforum in Davos treffen, tauschten sich heuer in Dubai aus. Indes hält der UN-Generalsekretär António Guterres am Pariser Klimabkommen aus dem Jahr 2015 fest – die Erde solle sich um maximal 1,5 Grad Celsius erhitzen. Dies sei „der einzige Weg nicht nur zu Klima-Nachhaltigkeit, sondern auch zu wirtschaftlicher Nachhaltigkeit“.

Wirtschafts-News:

Der Autozulieferer Bosch streicht 1.500 Stellen. Vor allem betroffen sind die Bereiche Forschung und Entwicklung. (Handelsblatt)

Seit gestern gilt ein neuer europäischer Bahnfahrplan. In Österreich wurde das Angebot in drei Bundesländern ausgebaut. (ORF) In Deutschland wurden vor allem das Fernverkehrsangebot und Nachtzugverbindungen erweitert. (ZDF)

René Benkos SIGNA-Imperium droht weiter zusammenzubrechen. In Luxemburg bereitet das Unternehmen gerade das Insolvenzverfahren der SIGNA Development – jenes Unternehmen, wo Gebäude entwickelt und im Anschluss verkauft werden – vor. Weitere könnten folgen. (Spiegel)

Die Erdgaspipeline von Aserbaidschan nach Serbien wurde fertiggestellt. Sie soll die Abhängigkeit von russischem Gas für Serbien und weitere Länder in Mittel- und Südosteuropa reduzieren. (Die Presse)

Tech-News:

Der Onlinehandel-Riese Amazon behauptet, ein internationaler Ring habe Millionen an betrügerischen Rückerstattungen gestohlen. Amazon-Mitarbeiter sollen bestochen worden sein, bei der Aushändigung teurer Elektronikwaren, Luxusgüter und Gold zu helfen. (New York Times)

In der Nacht von Freitag auf Samstag hat sich die europäische Spitzenpolitik in Brüssel auf den lange geplanten AI-Act geeinigt. Das Gesetzespaket zu künstlicher Intelligenz soll unter anderem Diskriminierungen bestimmter Gruppen verhindern und dafür sorgen,  dass KI nicht zur Massenüberwachung eingesetzt wird. (SZ)

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