Steuern rauf, Alkoholkonsum runter

Wine Math

Alkohol kostet nicht nur Geld: Mehr als 11 Liter reinen Alkohol trinken die Österreicher:innen im Schnitt pro Jahr. Etwas weniger, nämlich 10,6, sind es in Deutschland. Zu viel, wenn es nach der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht. Sie kritisiert in ihrem jüngsten Berich diese Woche vor allem, dass es beim Wein in zumindest 22 europäischen Ländern keine Verbrauchssteuer gibt. Eine solche würde der WHO zufolge zu einem niedrigeren Konsum und der wiederum zu weniger Todes- und Verletzungsfällen im Verkehr führen und zudem das Risiko von Krebs- und Herzerkrankungen mindern. „Steuern, die den Preis von Alkohol um 50 Prozent erhöhen, helfen über 50 Jahre, 21 Millionen Todesfälle zu verhindern, zeigt eine Studie aus dem Jahr 2017″, berichtet die WHO. Gleichzeitig könnten im selben Zeitraum zusätzliche Einnahmen im Wert von 15,7 Billionen Euro generiert werden. Eine höhere Verbrauchssteuer soll für Unternehmen zudem Anreize liefern, künftig gesündere Produkte herzustellen.

Explainer

Einige von euch sind wahrscheinlich schon über den Begriff Girl Math gestolpert, aber reden wir uns nicht alle unser Konsumverhalten schön? Ja, sagt die Finanzpsychologin Birgit Bruckner, mit der ich für meine aktuelle Ökonowie-Kolumne gesprochen habe. Finanzen bleiben emotional, aber wir können unsere Gefühle besser kontrollieren, sagt sie.

Wirtschafts-News

Bei der Deutschen Bahn streiken heute und morgen die Lokführer. (Tagesschau)

Die schwächelnde Baubranche rechnet in Deutschland mit einen Verlust von rund 30.000 Arbeitsplätzen. (FAZ)

Die SIGNA-Holding-Gesellschaft kündigte einem Bericht zufolge den Großteil seiner 43 Mitarbeiter:innen. Außerdem haben drei weitere Töchter Insolvenz angemeldet. (profil und Presse)

Tech-News

Der Broker Trade Republic erhält eine Vollbanklizenz für die EU. (Brutkasten)

Während der österreichische Chiphersteller Infineon einen Gewinn vor Steuern in der Höhe von 835 Millionen Euro erzielte, fehlen der Branche in Deutschland derzeit mehr als 82.000 Fachkräften. Die Sorge, dass sich Betriebe deshalb künftig anderswo ansiedeln, wächst. (Spiegel)

Der US-Chiphersteller Intel hat derweil vor dem Berufungsgericht einen Milliarden-Patentstreit gewonnen. Das nun aufgehobene Urteil war damals im Jahr 2021 eines der höchsten in der Geschichte des US-Patentrechts. (Handelsblatt)

Fürs Wochenende

Zum Lesen: Time hat gestern seine Person des Jahres veröffentlicht, unüberraschend Taylor Swift. CEO des Jahres ist Sam Altman. Beide Porträts sind lesenswert.

 

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