Was hatte René Benko mit dem Chrysler Building vor?

Willkommen bei der ersten Ausgabe von New York Minutes vom Schauplatz Chrysler Building. Diese Updates aus New York sind exklusiv für Smart Casual Mitglieder, die erste Ausgabe gibt’s für alle. Möchtet ihr die Updates weiter erhalten, ​dann schließt gern eine Mitgliedschaft ab​. Ich schätze eure Unterstützung sehr!

Eigentlich hatten wir für die New York Minutes einen Redaktionsplan. Aber es crashen nicht nur hier Unternehmen, sondern auch in der Heimat. Ja, René Benko ist einmal mehr Thema bei Smart Casual. Das liegt nicht nur an eurem Interesse, sondern auch an meiner Vergangenheit: Bei der Rechercheplattform Addendum startete unser Investigativteam vor knapp fünf Jahren mit Recherchen rund um den österreichischen Unternehmer. Zu dieser Zeit war er der Vorzeigemanager, kaum jemand hinterfragte ihn in der Öffentlichkeit. Meine Kolleg:innen zeichneten schon damals das Konstrukt der Signa Holding, dessen Zusammenbruch nur eine Frage der Zeit war. Die Addendum-Inhalte wurden kürzlich vom Netz genommen, ein Teil des Teams hat aber aktuell das ​Firmenkonstrukt noch einmal skizziert​.

Was hat das jetzt mit New York zu tun? Inmitten dieser Recherchen wurde 2019 bekannt, dass Signa gemeinsam mit einer anderen Immobilienfirma das Chrysler Building kauft. Damals hieß es, dass in das Gebäude investiert werden soll. Das scheint nicht passiert zu sein. Und auch wenn 150 Millionen US-Dollar ein Schnäppchen waren, so soll die Miete für das Grundstück, auf dem das Gebäude steht, sehr hoch sein. Der Betrieb des Chrysler Buildings dürfte dem kriselnden Konzern also nicht billig kommen. Es wirkte schon vor vier Jahren so, als würde Benko die Immobilie nur als Prestigeobjekt sehen, immerhin war er zu dem Zeitpunkt noch on top of the world.

Sollten die Gesellschafter jetzt tatsächlich eine Entmachtung Benkos im Signa-Konzern und ​einen Sanierungsprozess durchbringen​, wird sich wohl auch im Immobilienportfolio einiges ändern. Und damit stellt sich die Frage, wie lange das Chrysler Building noch einen österreichischen Eigentümer hat.