Baubranche in der Krise

Warum die SIGNA-Krise kein Einzelfall ist

Fünf Tage sind nun vergangen, seit die Krise in René Benkos SIGNA-Imperium öffentlich wurde. Doch während Benkos Baustellen stillstehen – und bei frischem Geld fortgesetzt werden könnten – werden andere deutsche Immobilienprojekte gar nicht erst begonnen. Das zeigt eine Umfrage des Münchener Ifo-Institutes für Wirtschaftsforschung. 22,2 Prozent der befragten Unternehmen meldete im Oktober Stornierungen. Zudem berichtete beinahe die Hälfte der Befragten einen Auftragsmangel – im September waren es noch 46,6 Prozent.

Verantwortlich dafür seien die teuren Baupreise und das gestiegene Zinsniveau, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen, gegenüber dem Handelsblatt. Denn seit dem Sommer 2022 hat die europäische Zentralbank (EZB) neun Mal den Leitzins angehoben. Das Ziel: Die hohe Inflation zu senken. Und in vielen Ländern der Eurozone ist das auch gelungen. Weil der Leitzins aber vor allem regelt, zu welchen Konditionen Geschäftsbanken Geld bei der EZB ausleihen können, ist es für Kreditsuchende schwieriger geworden, an frisches Geld zu kommen. Das spürt nun auch die Baubranche. Während in Deutschland deshalb der Ruf nach staatlicher Hilfe – vor allem beim Bau von Sozialwohnungen – lauter wird, gibt es vonseiten der SIGNA bis heute keine offizielle Stellungnahme. Dementsprechend unklar ist, wie die Finanzierungslücke im Benko-Imperium geschlossen werden soll. Zuletzt soll der saudische Staatsfonds als Geldgeber im Gespräch gewesen sein.

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