Der Brexit feiert ein Comeback

Wie Brexit die britische Wirtschaft verändert hat

Jahrelang haben vor allem die in Großbritannien regierenden konservativen Tories für den Austritt aus der Europäischen Union geworben. Jetzt, fast vier Jahre nach dem Brexit, wird dieser wieder zum Wahlkampfthema. Die wirtschaftlichen Folgen belasten Großbritannien in einem Ausmaß, dass der oppositionelle Londoner Bürgermeister Sadiq Aman Khan von der Labour-Partei abgeänderte Visa-Regelungen für junge Engländerinnen und Engländer oder ein maßgeschneidertes „Jugendmobilitäts“-Abkommen mit den EU-Staaten fordert. Damit soll es für junge Staatsangehörige künftig wieder einfacher werden, ins Ausland zu reisen und dort auch zu arbeiten.

Zwar gehe es Khan nicht um einen Wiedereintritt in die EU, es brauche aber „eine »pragmatische Debatte«, ob das Land dem europäischen Binnenmarkt und der Zollunion wieder beitreten sollte.“ Ein Jahr nach dem Brexit ist Großbritannien auch aus dem EU-Binnenmarkt und der Zollunion ausgetreten. Ökonomen errechneten, dass der Brexit seither vor allem der britischen Wirtschaft geschadet hat: Die Exporte in die EU seien demnach fast um ein Viertel niedriger und die Waren, die Großbritannien importiert, mehr als zehn Prozent niedriger, als wie wenn das Land noch EU-Mitglied wäre. Noch vor dem Austritt aus der Union galt das Königreich als fünftwichtigster Handelspartner von Deutschland – heute ist es nicht einmal mehr unter den Top Ten. Wohl auch ein Grund, warum die Labour-Partei den Brexit und seine Folgen im Superwahljahr 2024 abermals zum Thema machen wird.

Wirtschafts-News:

Die Bilder der Anti-Rechtsextremen Demonstrationen der vergangenen Woche in einigen deutschen Städten, erreichen nun auch die Wirtschaft: Deutsche Unternehmen fürchten, dass die Suche nach internationalen Fachkräften dadurch noch schwieriger werden könnte. (ARD)

Der deutsche Bauindustrieverband rechnet damit, dass in den nächsten Monaten rund 10.000 Arbeitsplätze verloren gehen. (Spiegel)

Die US-Kaufhauskette Macy’s schlägt ein Übernahmeangebot in Höhe von 5,8 Milliarden US-Dollar aus. (Axios)

Der Krieg im Gaza-Streifen wirkt sich wirtschaftlich zunehmend auch auf Nachbarstaaten aus. Laut Schätzungen der UN haben Ägypten, der Libanon und Jordanien in den ersten drei Monaten mehr als zehn Milliarden US-Dollar verloren. (New York Times)

Der Covid-Maskenhersteller Hygiene Austria meldet Insolvenz an. Die Palmers-Tochter war wegen seiner Staatsaufträge für Masken aus China in Kritik geraten. (Standard)

Tech-News:

Apple hat Schätzungen zufolge bis zu 180.000 Stück seiner Augmented Reality Brille Vision Pro im Vorverkauf vergangene Woche verkauft. (Engadget)

Die Social-Media-Software Canva machte im vergangenen Jahr einem Bericht zufolge zwei Milliarden US-Dollar Umsatz. (Bloomberg)

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