Niko Jilch: Warum Bitcoin jetzt ein Allzeithoch erreicht

Schafft Bitcoin bald 100.000 Dollar?

„Was Bitcoin bringt“, mit diesem Podcast beschäftigt sich der Finanzjournalist Niko Jilch seit 2021 mit der Kryptowährung. Im Gespräch mit Smart Casual erklärt er, warum Bitcoin besser fürs Sparen geeinigt ist als der Euro und wo sich der Preis hinbewegen wird. 

Starten wir gleich mit der großen Preisfrage: Was ist deine Prediction für Bitcoin?

Also ich denke, dass ein sechsstelliger Betrag nicht unrealistisch ist. Ich erwarte mehr Marktdurchdringung und dass das Thema in nächster Zeit immer wichtiger wird, es werden sich immer mehr mit Bitcoin beschäftigen. 

Du erwartest also einen langfristigen Aufwärtstrend?

Ja, wenn man sich die Historie ansieht, hat Bitcoin immer einen Aufwärtstrend. Wenn wir uns andere Blasen ansehen wie zum Beispiel Immobilien, dann liegt der Unterschied darin, dass bei Bitcoin wegen der absoluten Knappheit nicht einfach mehr Angebot geschaffen wird. Bei Immobilien wird zum Beispiel einfach mehr gebaut, das geht bei Bitcoin nicht und deshalb sind die Blasen auch kürzer. 

Was war deiner Meinung nach der Grund für den Preisanstieg der letzten Wochen und Tage? Liegt es an der Einführung der Bitcoin-ETFs und dem anstehenden Bitcoin-Halving?

Es liegt mit großem Abstand an den Bitcoin-ETFs, die haben einen doppelten Effekt: Bitcoin war bisher ein bisschen vom Finanzsystem getrennt und hier hat man einen Strohhalm durch einen Feuerwehrschlauch ersetzt. Außerdem werden die Imageprobleme von Bitcoin weniger, wenn Unternehmen wie Blackrock jetzt auch Bitcoin-ETFs anbieten, es wird quasi angenommen im offiziellen Reich der Finanzen. Hinzu kommen passive Flows, also dass Finanzberater zumindest ein Prozent Bitcoin in ihr Portfolio aufnehmen. 

Wer die letzten 15 Jahre in Bitcoin gespart hat, ist reich geworden

Wie verwendest du Bitcoin im Alltag? Verwendest du es nur als Anlage oder zahlst du auch damit?

Bitcoin kann man als neue Form des Geldes sehen und als solches hat es den Hauptnutzen als Wertspeicher, Transaktions- und Recheneinheit. Ich verwende Bitcoin als Wertspeicher, um es später auch einmal für Transaktionen zu verwenden. Ich akzeptiere und zahle jetzt schon zum Teil mit Bitcoin, da stehen wir aber noch am Anfang.

Aber wenn  man sich das Sparen ansieht: Wer die letzten 15 Jahre in Bitcoin gespart hat, ist reich geworden, während die Leute, die in Euro gespart haben, immer ärmer wurden. Es kann sein, dass ich irgendwann Bitcoin ausgebe, um etwas zu kaufen, aber ich verkaufe Bitcoin nie für Euro. Der Euro funktioniert natürlich als Währung, aber sparen würde ich nicht damit. 

Eine Frage, die du jetzt sicher öfter hörst, lautet: Soll ich jetzt Bitcoin kaufen? Was sagst du darauf?

Ich kann niemanden diese Entscheidung abnehmen. Du gehst natürlich schon ein Risiko ein. Das ist nur für Menschen, die sich die Eigenverantwortung, aber auch die Eigenverwaltung mit Bitcoin zutrauen. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass man mit Euro nicht sparen kann und deshalb Alternativen braucht. Und dazu zählen Aktien, Immobilien, Gold und Bitcoin. 

Du betreibst deinen Podcast “Was Bitcoin bringt” seit mehr als seit zwei Jahren. Was sind deine großen Learnings daraus?

Was mir gleich in den Sinn kommt ist, dass jeder Gast ein interessanter Mensch ist. Es gibt eine extrem hohe Anzahl an intelligenten Menschen, die sich mit dem Thema beschäftigen. Und Bitcoin ist auch ein soziales Netzwerk, ein besseres als Facebook. Über Apps kann ich in anderen Ländern Menschen kennenlernen, die sich auch mit Bitcoin befassen.

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