Ein Beispiel für eine kleinere Korrektur sind die jüngsten Preisschwankungen, bei denen der Bitcoin-Preis innerhalb kurzer Zeit von über €67.000 auf zeitweise unter €56.000 gefallen ist. Besonders für unerfahrene Bitcoin-Investoren können solche Schwankungen abschreckend wirken. Doch wie kann man vom Potenzial des Bitcoin-Preises profitieren und gleichzeitig die Volatilität seines Portfolios minimieren?
Risikoadjustierte Rendite von Bitcoin
Bitcoin ist bekannt für seine Preiszyklen mit teils starken Volatilitäten, zeigt jedoch über mittel- bis langfristige Zeiträume hinweg eine historische Aufwärtstendenz. Die risikoadjustierte Rendite von Bitcoin, die das Verhältnis von Rendite zu Risiko (Volatilität) berücksichtigt, war in den letzten acht Jahren, insbesondere bei einer Haltedauer von mindestens vier Jahren – was einem Halving-Zyklus entspricht – im Vergleich zu traditionellen Vermögenswerten unübertroffen. Dies unterstreicht die Attraktivität von Bitcoin als langfristige Anlage, besonders für Investoren, die bereit sind, kurzfristige Volatilität zu akzeptieren und eine langfristige Perspektive zu verfolgen.
Traditionelle Portfolien mit Bitcoin-Allokation
Eine Strategie, um von dieser Dynamik zu profitieren und gleichzeitig das Risiko zu minimieren, besteht darin, Bitcoin in ein traditionelles Anlageportfolio zu integrieren. Eine Studie von Bitwise, einem renommierten Emittenten eines Bitcoin-ETFs, hat genau diesen Ansatz untersucht. Dabei wurde ein klassisches 60/40-Portfolio (60 % Aktien, 40 % Anleihen) mit einem Portfolio verglichen, das Bitcoin beinhaltet. Die Ergebnisse zeigen, dass bereits eine geringe Beimischung von Bitcoin, z. B. 1 %, zu einer signifikanten Steigerung der Rendite führen kann, ohne dass die Volatilität des Gesamtportfolios übermäßig zunimmt oder die maximalen Korrekturen stark ansteigen.
Ebenfalls zeigt eine Analyse von Incrementum das beträchtliche Potenzial einer Bitcoin-Position innerhalb eines Portfolios, das auf dem MSCI World Index und Gold basiert, im Verhältnis von 85/15. Bereits bei einer Bitcoin-Allokation von 5 % ist eine deutliche Outperformance erkennbar. Dies unterstreicht die Stärke von Bitcoin als wertvolle Ergänzung zu traditionellen Anlagestrategien, da es nicht nur die Diversifikation erhöht, sondern auch das Potenzial für überdurchschnittliche Renditen bietet.
Während vergangene Kursentwicklungen keine Garantie für zukünftige Ergebnisse bieten, illustrieren solche Analysen, dass eine moderate Beimischung von Bitcoin das Rendite-Risiko-Verhältnis eines Portfolios verbessern kann. Die möglichen Verluste durch eine kleine Bitcoin-Allokation bleiben im Gesamtkontext des Portfolios begrenzt, während die potenziellen Gewinne beträchtlich sein können.
Mit der Integration von Bitcoin in das eigene Portfolio können Anleger vom Preispotenzial profitieren, während die Volatilität des Gesamtportfolios nur minimal steigt. Bei zunehmender Überzeugung und Wissen über Bitcoin kann die Gewichtung im Portfolio entsprechend angepasst werden.
Es ist wichtig, sich bei der eigenen Bitcoin-Position und den starken Preisschwankungen wohlzufühlen und nicht in Versuchung zu geraten, während einer starken Preiskorrektur oder einem langwierigen Bärenmarkt mit Verlust zu verkaufen.
Disclaimer
Dieser Artikel stellt weder eine Anlageberatung noch eine Aufforderung zum Kauf von Bitcoin dar. Investieren birgt Risiken. Jede Finanzanlage kann den Verlust des investierten Kapitals zur Folge haben. Vor dem Abschluss einer Transaktion sollten stets eigene Recherchen durchgeführt werden.
Fabio Tröndle ist Head of Education bei Coinfinity, Österreichs ältestem Bitcoin-Broker, und Mitbegründer des Bitcoin-Fachverlags Aprycot Media. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit qualitativ hochwertigen Inhalten ein fundiertes Bildungsangebot in den Bereichen Bitcoin und Wirtschaft zu schaffen.
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